Was macht das Internet mit uns?
Ich habe mir diese Frage schon oft gestellt und ebenso oft darüber geschrieben und gebloggt. Das Standardwerk von Lobo & Passig - Internet. Segen oder Fluch? - hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Und geht meiner Ansicht nach zu wenig auf ethische Aspekte ein. Denn das Internet besitzt keine Ethik mehr, die Menschen haben das Gespür verloren, wann genug ist.
Ein Beispiel aus dem Journalismus:
Die journalistische Ethik besagt:
Dies ist zum Beispiel hier aufgelistet. Über Twitter verbreiten sich Enten rasend schnell, sie werden dank dem Schneeballsystem rasch flügge, und nicht immer ist ersichtlich, welche Quelle nun vertrauenswürdig ist. Ein kritischer Umgang mit den hier dargebotenen Informationen ist also immens wichtig, besonders für Journalisten, die aus Twitter potentielle Artikel lukrieren.
Twitter ist so gesehen nicht besser oder schlechter als Wikipedia - ohne vertrauenswürdige Quellenangabe ist die Information sehr mit Vorsicht zu genießen.
Der Punkt ist:
Wenn die Medien vorleben, wie wenig ihnen Ethik bedeutet, wie sollen es dann die Empfänger lernen?
Die Empfänger, das sind die Digital Natives, die digitalen Newcomer, stellen ihrerseits Handyvideos über Mobbing, Lehrerbashing und Unfällen ins Internet. Ohne zu reflektieren, was ihre Veröffentlichung beim Empfänger auslöst, insbesondere die Reichweite (sic!) ihrer Veröffentlichung.
Das ist die Kehrseite des tollen Fortschritts. Es fehlen Regeln. Jeder glaubt, er darf plötzlich alles, und sowas wie Urheberrechte existieren sowieso nicht mehr. Die ungezügelte, freie, bunte Welt des Internets funktioniert in guten Zeiten hervorragend, Kollateralschäden ausgenommen, in Krisenzeiten, im Extremfall mit autoritär regierenden Parteien aber kann all das, was jetzt so frei im Netz ist, gegen uns verwendet werden. Da braucht es dann auch keine Volkszählung mehr.
Wie sieht es mit der Vorbildfunktion der Medien aus?
Welche Vorbildfunktion haben Journalisten?
Müssen sie jede Sensationsgier befriedigen?
Ich habe mir diese Frage schon oft gestellt und ebenso oft darüber geschrieben und gebloggt. Das Standardwerk von Lobo & Passig - Internet. Segen oder Fluch? - hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Und geht meiner Ansicht nach zu wenig auf ethische Aspekte ein. Denn das Internet besitzt keine Ethik mehr, die Menschen haben das Gespür verloren, wann genug ist.
Ein Beispiel aus dem Journalismus:
- Der Presse-Photoblog "Boston Picture" zeigt Bilder von verletzenden und zu Tode erschrockenen Menschen nach dem Anschlag auf den Boston Marathon: Boston - Marathon (Klick-Warnung) . In den USA offenbar kein Problem.
- In Österreich veröffentlichen das gleichnamige Fellner-Blatt sowie in Deutschland die Zeitung mit 4 Buchstaben Bilder von schwer verletzenden Anschlagsopfern - was nach geltender journalistischen Ethik eine Beschwerde beim Presserat nach sich zieht.
Die journalistische Ethik besagt:
"Es ist nicht einfach nur eine Nachricht. Es geht um mögliche Tote und deren Angehörige"(Sonja Fercher, Twitter)Wo hört Presse-Fotografie auf, wo fängt die Würde des Menschen an? Bilder und Videos befriedigen das Bedürfnis nach Visualisierung der Geschehnisse, und ermöglichen Menschen, die nicht lesen können oder Schwierigkeiten haben, Texte zu verstehen, trotzdem informiert zu werden. Jedoch endet dieses Bedürfnis dort, wo die Würde des Menschen verletzt wird. Problematisch ist dabei vor allem, wie rasch Infos zu den Empfänger gelangen, ohne dass der Wahrheitsgehalt zuvor überprüft werden kann.
Dies ist zum Beispiel hier aufgelistet. Über Twitter verbreiten sich Enten rasend schnell, sie werden dank dem Schneeballsystem rasch flügge, und nicht immer ist ersichtlich, welche Quelle nun vertrauenswürdig ist. Ein kritischer Umgang mit den hier dargebotenen Informationen ist also immens wichtig, besonders für Journalisten, die aus Twitter potentielle Artikel lukrieren.
Twitter ist so gesehen nicht besser oder schlechter als Wikipedia - ohne vertrauenswürdige Quellenangabe ist die Information sehr mit Vorsicht zu genießen.
Der Punkt ist:
Wenn die Medien vorleben, wie wenig ihnen Ethik bedeutet, wie sollen es dann die Empfänger lernen?
Die Empfänger, das sind die Digital Natives, die digitalen Newcomer, stellen ihrerseits Handyvideos über Mobbing, Lehrerbashing und Unfällen ins Internet. Ohne zu reflektieren, was ihre Veröffentlichung beim Empfänger auslöst, insbesondere die Reichweite (sic!) ihrer Veröffentlichung.
- Das, was Popstars in das Gästebuch von Naziopfer-Gedenkstätten kritzeln, erscheint dank Facebook für Millionen sichtbar im Netz.
- Wenn Politiker von "Umvolkung" sprechen oder Ausschreitungen bei Demonstrationen gegen einen Ball mit der "Reichskristallnacht" vergleichen, wissen sie gar nicht, was sie mit diesen Worten bei den Angehörigen und Opfern des Holocaust anrichten.
Das ist die Kehrseite des tollen Fortschritts. Es fehlen Regeln. Jeder glaubt, er darf plötzlich alles, und sowas wie Urheberrechte existieren sowieso nicht mehr. Die ungezügelte, freie, bunte Welt des Internets funktioniert in guten Zeiten hervorragend, Kollateralschäden ausgenommen, in Krisenzeiten, im Extremfall mit autoritär regierenden Parteien aber kann all das, was jetzt so frei im Netz ist, gegen uns verwendet werden. Da braucht es dann auch keine Volkszählung mehr.
Wie sieht es mit der Vorbildfunktion der Medien aus?
Welche Vorbildfunktion haben Journalisten?
Müssen sie jede Sensationsgier befriedigen?