Jetzt ist es also fix. Im Juli 2018 soll ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie gelten. Eine Kompromisslösung zwischen der unternehmerfreundlichen ÖVP und der zahnlosen SPÖ. Drei Jahre Übergangsfrist für die Wirte, die jetzt mosern, weil sie die teuren Umbauten für die getrennten Raucher- und Nichtraucherbereiche wieder umbauen müssen. Obwohl sie dafür Entschädigungen erhalten, und wenn sie vorzeitig zum Nichtraucherlokal mutieren, eine Nichtraucherschutzprämie (Quelle: Ö1-Mittagjournal, 10.4.15).
Irgendwie haben doch alle Schuld an der jetzigen Situationen....
Mir ist bewusst, dass ich hier wie ein militanter Nichtraucherkampfrhetoriker klinge.
Und ebenso wenig, wie haptische Argumente fürs analoge Buchlesen verstanden werden (Geruch von Papier, Anfassen, Umblättern), werden Raucher verstehen, weshalb ich ein Lokal nicht des Rauche(n)s wegen besuche, sondern wegen der generellen Atmosphäre: Das Interieur, nette Kellner, feine Getränke- und Speisenauswahl, angenehme musikalische Beschallung, unaggressive Kundschaft. Der Rauch mindert dieses Vergnügen jedoch deutlich, sorgt dafür, dass ich nicht zwei Stunden lang konsumiere wie vorgehabt, sondern schon nach einer Stunde wieder gehe, weil das Gewand stinkt, weil der Rauch meine Atemwege und die Augen reizt. Zum Glück bin ich kein Asthmatiker oder extrem überempfindlich gegen Rauch, sonst würde ich das Lieblingslokal erst gar nicht betreten.
Zumindest suggeriert wird aber, dass die ausbleibende Nichtraucherkundschaft bei weitem die Raucherkundschaft nicht kompensieren wird, sofern ein generelles Rauchverbot eingeführt wird bzw. einzelne Lokale als reine Nichtraucherlokale vorpreschen. Der Gegenbeweis lässt sich schwer vorher antreten. Die wohl größte Befürchtung ist, dass dann die meisten Raucher zum Rauchen vor das Lokal gehen und die Lärmbelästigung für die angrenzenden Anrainer deutlich zunimmt.
Am Anfang wird das mit Sicherheit der Fall sein, selbst wenn die Wirte die Gäste dazu ermahnen, sich leise zu unterhalten und die Nachtruhe einzuhalten. Mit der Zeit kann das generelle Rauchverbot aber auch dazu führen, dass Raucher, die ohnehin gerne aufhören würden, das Rauchen endgültig bleiben lassen, und die Zahl der vor die Tür gehenden Raucher sukzessive abnimmt.
Nur am Rande eines der beliebten "Gegenargumente" zum Rauchverbot, dass Alkohol als Droge doch viel schlimmer sei: Mir persönlich ist es ein Dorn im Auge, dass alkoholfreie Getränke oft gleich viel oder sogar noch mehr kosten als alkoholhaltige Getränke. Warum muss das sehr gesunde alkoholfreie Weizen, das in der Flasche genau so viel kostet wie das normale Weizen, im Lokal zum gleichen Preis wie das normale Weizen angeboten werden? Warum zahlt man teilweise horrende Preise für Fruchtsäfte, wie etwa bis zu 4€ für einen Viertelliter Orangensaft, während ein Seidl (0,3) Bier nur 3 € kostet? Es ist gar nicht mal notwendig, Alkohol zu verbieten, sondern nichtalkoholische Getränke müssten lediglich leichter erschwinglich sein.
In Summe bin ich froh, dass man sich fürs generelle Rauchverbot entschieden hat. Es hätte früher kommen können, aber für österreichische Verhältnisse sind drei Jahre Übergangsfrist vergleichsweise wenig.
Irgendwie haben doch alle Schuld an der jetzigen Situationen....
- die Politik, weil sie zu feige war, schon vor vielen Jahren das generelle Rauchverbot einzuführen, das in anderen Ländern längst Alltag ist.
- die Wirte, weil sie naiverweise dachten, die österreichische Lösung getrennter Raucherzonen würde sich als Provisorium bis in alle Ewigkeit halten.
- die Raucher selbst, die nur an sich und ihre Sucht denken, und dem Wirt das Geschäft ruinieren, wenn sie dieses - als reines Nichtraucherlokal - boykottieren und woanders hingehen.
Mir ist bewusst, dass ich hier wie ein militanter Nichtraucherkampfrhetoriker klinge.
Und ebenso wenig, wie haptische Argumente fürs analoge Buchlesen verstanden werden (Geruch von Papier, Anfassen, Umblättern), werden Raucher verstehen, weshalb ich ein Lokal nicht des Rauche(n)s wegen besuche, sondern wegen der generellen Atmosphäre: Das Interieur, nette Kellner, feine Getränke- und Speisenauswahl, angenehme musikalische Beschallung, unaggressive Kundschaft. Der Rauch mindert dieses Vergnügen jedoch deutlich, sorgt dafür, dass ich nicht zwei Stunden lang konsumiere wie vorgehabt, sondern schon nach einer Stunde wieder gehe, weil das Gewand stinkt, weil der Rauch meine Atemwege und die Augen reizt. Zum Glück bin ich kein Asthmatiker oder extrem überempfindlich gegen Rauch, sonst würde ich das Lieblingslokal erst gar nicht betreten.
Zumindest suggeriert wird aber, dass die ausbleibende Nichtraucherkundschaft bei weitem die Raucherkundschaft nicht kompensieren wird, sofern ein generelles Rauchverbot eingeführt wird bzw. einzelne Lokale als reine Nichtraucherlokale vorpreschen. Der Gegenbeweis lässt sich schwer vorher antreten. Die wohl größte Befürchtung ist, dass dann die meisten Raucher zum Rauchen vor das Lokal gehen und die Lärmbelästigung für die angrenzenden Anrainer deutlich zunimmt.
Am Anfang wird das mit Sicherheit der Fall sein, selbst wenn die Wirte die Gäste dazu ermahnen, sich leise zu unterhalten und die Nachtruhe einzuhalten. Mit der Zeit kann das generelle Rauchverbot aber auch dazu führen, dass Raucher, die ohnehin gerne aufhören würden, das Rauchen endgültig bleiben lassen, und die Zahl der vor die Tür gehenden Raucher sukzessive abnimmt.
Nur am Rande eines der beliebten "Gegenargumente" zum Rauchverbot, dass Alkohol als Droge doch viel schlimmer sei: Mir persönlich ist es ein Dorn im Auge, dass alkoholfreie Getränke oft gleich viel oder sogar noch mehr kosten als alkoholhaltige Getränke. Warum muss das sehr gesunde alkoholfreie Weizen, das in der Flasche genau so viel kostet wie das normale Weizen, im Lokal zum gleichen Preis wie das normale Weizen angeboten werden? Warum zahlt man teilweise horrende Preise für Fruchtsäfte, wie etwa bis zu 4€ für einen Viertelliter Orangensaft, während ein Seidl (0,3) Bier nur 3 € kostet? Es ist gar nicht mal notwendig, Alkohol zu verbieten, sondern nichtalkoholische Getränke müssten lediglich leichter erschwinglich sein.
In Summe bin ich froh, dass man sich fürs generelle Rauchverbot entschieden hat. Es hätte früher kommen können, aber für österreichische Verhältnisse sind drei Jahre Übergangsfrist vergleichsweise wenig.