Der erwartete Shitstorm ist nach meinem letzten Beitragüberraschend ausgeblieben, diese Gegendarstellung geht dafür nicht auf wesentlichen Aspekte ein, die mir am Herzen liegen.
Sowohl bei den Studentenprotesten als auch bei den Demonstrationen gegen die Flüchtlingspolitik in Österreich kritisiere ich den Ton, der auf den Demonstrationen herrscht, dazu zählt radikale Musik, radikale Aussagen, die auf Fahnen und Flaggen zu lesen sind, die am eigentlichen Anliegen des Protests vorbeigehen.
Menschen wie mich, die sich gerne stärker engagieren würden, schreckt das ab, sich an solchen Veranstaltungen zu beteiligen - und ich kann eigene Erlebnisse hier nicht wegdiskutieren. Damals bei den Studentenprotesten habe ich mich aktiv beteiligt, ich war zugleich aber auch Studentenvertreter in meiner Studienrichtung, und als solcher suchte ich einen Weg, für meine Kommilitonen, ihnen bessere Bedingungen zu verschaffen. Dieser Weg führte letzendlich nicht über die Besetzerschiene, sondern über Gespräche mit den Verantwortlichen der Universität selbst.
Wie es auch anders geht, zeigte dieser Flashmob heute vor dem Parlament:
Ob radikal oder sanft, die Teilnehmerzahlen sind niedrig. Die Aussage ...
Weil Behauptungen hier ebenso fehl am Platze sind, möge sich jeder selbst überzeugen, wie die heutige Protestaktion vor dem Museumsquartier (Beginn: 16.00 - bis 18.30) ablaufen wird: https://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/08/26/demo-no-one-is-illegal-20-9-2013/
Nachtrag:
Und losgelöst von allen politischen Zusammenhängen hängt die Protestmüdigkeit auch mit der Gleichgültigshaltung in der Bevölkerung zusammen, die man gewiss nicht nur in Österreich beobachtet, sondern ein allgemeines Phänomen sind - immer dann, wenn es um Minderheiten geht, immer dann, wenn es einen selbst nicht betrifft und man nicht zwanzig Jahre weiter denken will, wo es einen unter Umständen treffen könnte, z.B. eine plötzliche Krankheit, eine Behinderung, Arbeitslosigkeit, eine Pension, die nicht zum Leben reicht, eigene Kinder, die studieren wollen, aber nicht können, wenn es um Nachbarn geht, denen die Ausweisung droht, und man nicht versteht, warum, wo sie doch so gut integriert sind.
Die große Masse scheinen diese Themen nicht zu betreffen, und zu allem Überfluss wird die Ellenbogenmentalität in einer Leistungsgesellschaft, die Staatsbürgerschaften nur ab einem gewissen Einkommen verleiht (wie viele Österreicher würden dadurch entaustrofiziert werden?), noch vom Staat gefördert. Je weniger Platz es gibt, sich frei zu entfalten, desto mehr Ellenbogeneinsatz ist notwendig.
Sowohl bei den Studentenprotesten als auch bei den Demonstrationen gegen die Flüchtlingspolitik in Österreich kritisiere ich den Ton, der auf den Demonstrationen herrscht, dazu zählt radikale Musik, radikale Aussagen, die auf Fahnen und Flaggen zu lesen sind, die am eigentlichen Anliegen des Protests vorbeigehen.
Menschen wie mich, die sich gerne stärker engagieren würden, schreckt das ab, sich an solchen Veranstaltungen zu beteiligen - und ich kann eigene Erlebnisse hier nicht wegdiskutieren. Damals bei den Studentenprotesten habe ich mich aktiv beteiligt, ich war zugleich aber auch Studentenvertreter in meiner Studienrichtung, und als solcher suchte ich einen Weg, für meine Kommilitonen, ihnen bessere Bedingungen zu verschaffen. Dieser Weg führte letzendlich nicht über die Besetzerschiene, sondern über Gespräche mit den Verantwortlichen der Universität selbst.
Wie es auch anders geht, zeigte dieser Flashmob heute vor dem Parlament:
Ob radikal oder sanft, die Teilnehmerzahlen sind niedrig. Die Aussage ...
Ich bin daher nicht überrascht, wenn sich so wenige Bürger an den Demonstrationen beteiligen wollen.... aus dem Zusammenhang gerissen gibt aber nicht alleinig der Art und Weise, wie "Links" in Österreich protestiert, der Schuld an der geringen Beteiligung. Deswegen zählte ich die Gründe auf, die meiner Ansicht nach mitspielen, z.B.
- politische Ausrichtung im Land (Gleichgewicht zugunsten der Rechten im Land)
- Demonstrationsfeindlichkeit, die vom Boulevard unterstützt wird (Studentenproteste, die bloß als "Stören" wahrgenommen werden)
- Historisch bedingt keine ausgeprägte Protestkultur
Weil Behauptungen hier ebenso fehl am Platze sind, möge sich jeder selbst überzeugen, wie die heutige Protestaktion vor dem Museumsquartier (Beginn: 16.00 - bis 18.30) ablaufen wird: https://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/08/26/demo-no-one-is-illegal-20-9-2013/
Nachtrag:
Und losgelöst von allen politischen Zusammenhängen hängt die Protestmüdigkeit auch mit der Gleichgültigshaltung in der Bevölkerung zusammen, die man gewiss nicht nur in Österreich beobachtet, sondern ein allgemeines Phänomen sind - immer dann, wenn es um Minderheiten geht, immer dann, wenn es einen selbst nicht betrifft und man nicht zwanzig Jahre weiter denken will, wo es einen unter Umständen treffen könnte, z.B. eine plötzliche Krankheit, eine Behinderung, Arbeitslosigkeit, eine Pension, die nicht zum Leben reicht, eigene Kinder, die studieren wollen, aber nicht können, wenn es um Nachbarn geht, denen die Ausweisung droht, und man nicht versteht, warum, wo sie doch so gut integriert sind.
Die große Masse scheinen diese Themen nicht zu betreffen, und zu allem Überfluss wird die Ellenbogenmentalität in einer Leistungsgesellschaft, die Staatsbürgerschaften nur ab einem gewissen Einkommen verleiht (wie viele Österreicher würden dadurch entaustrofiziert werden?), noch vom Staat gefördert. Je weniger Platz es gibt, sich frei zu entfalten, desto mehr Ellenbogeneinsatz ist notwendig.